Johanniskrauttinktur schädlich?

alte Salbenrezepte, Mazerate, Tinkturen, Tees und ätherische Öle

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Zichorie
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Zichorie »

Aber was außer Ausprobieren soll man machen, wenn man den Grund für seine Probleme noch nicht gefunden hat, Soifakachl :) ?
Ich würde mal behaupten, dass die allermeisten Medikamente die Leber ziemlich strapazieren. Gerade Schmerzmittel wie z.B. Paracetamol.
Johanniskraut ist da wohl wie andere Antidepressiva. Bei unterschiedlichen Menschen schlagen unterschiedliche Wirkstoffe unterschiedlich gut an. Und Hypericin ist noch vergleichsweise nebenwirkungsarm. Wenn man damit gut zurecht kommt, ist es sicher eine gute Sache. Aber völlig ohne ärztliche Begleitung sollte man es halt auch nicht nehmen. Und bei Pflanzen aus dem Garten kennt man deren Wirkstoffgehalt auch nicht, was es schwierig machen könnte zu sagen, ob es nicht anschlägt oder die Dosis zu niedrig ist.
"Wenn der Weg das Ziel ist, ist dann das Ziel weg?" (Ravioli)

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Soifakachl

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Soifakachl »

Zichorie hat geschrieben:Aber was außer Ausprobieren soll man machen, wenn man den Grund für seine Probleme noch nicht gefunden hat, Soifakachl :) ?
Ich würde mal behaupten, dass die allermeisten Medikamente die Leber ziemlich strapazieren. Gerade Schmerzmittel wie z.B. Paracetamol.
Johanniskraut ist da wohl wie andere Antidepressiva. Bei unterschiedlichen Menschen schlagen unterschiedliche Wirkstoffe unterschiedlich gut an. Und Hypericin ist noch vergleichsweise nebenwirkungsarm. Wenn man damit gut zurecht kommt, ist es sicher eine gute Sache. Aber völlig ohne ärztliche Begleitung sollte man es halt auch nicht nehmen. Und bei Pflanzen aus dem Garten kennt man deren Wirkstoffgehalt auch nicht, was es schwierig machen könnte zu sagen, ob es nicht anschlägt oder die Dosis zu niedrig ist.
Man muss eben erst den Grund finden. Ich brauchte dafür x Ärzte.

Aber das Ausprobieren kann eben genau das Gegenteil von dem bewirken was man erreichen will. Das heißgelobte Spirulina ist zum Beispiel bei Hashimoto auch total verkehrt und kann alles verschlechtern.
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Zichorie
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Zichorie »

Ach, du meintest allein rum zu probieren ist oft keine gute Idee? Es ist echt schwierig, weil, wie du ja auch sagst, muss man oft erst mal etliche Ärzte durchprobieren. Ich wollte dich nicht kritisieren, entschuldige bitte, dass das so klang.
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LittleBubble
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von LittleBubble »

Ich habe auch unter Anderem Hashimoto und mit L-Thyroxin auch gut im Griff, aber man sollte wissen das auch das eine Autoimmunerkrankung ist und vieles was bei Gesunden die Abwehrkräfte stärkt für Autoimmunerkrankte eben kontraproduktiv ist. Ich liebe zB Ingwer und darf ihn aber nur sehr gering verwenden.
Allgemein möchte ich was zu Heilmitteln, Hausmitteln und Medikamenten sagen. Wir sind hier keine Kinder und Jeder sollte mit sich selbst geanuso umsichtig umgehen und wissen was ihm gut tut. Gut ein Medikament verschreibt ein Arzt und teilt Einen die Einahme gleich mit. Ich beschäftige mich lange schon mit Kräutern, Heilmitteln und Anderem und gucke da genau nach Wechselwirkungen etc wie bei einem neuen Medikament. Egal wie hoch was angepriesen wird ich gucke selbst und es liegt dann auch in meiner persönlichen Verantwortung wenn ich etwas probiere. Der eine mag Kissen unter dem Kissen gefüllt mit Lavendel und Schafwolle und es hilft beim einschlafen...ein Anderer bekommt Migräne oder Kopfschmerzen davon...ist deshalb ein Versuch damit schlecht? Auch Salbenrezepte von hier habe ich getestet und mache dennoch jedesmal vorher einen Allergietest bevor ich es anwende. Bei schwerwiegende Gesundheitsproblemen Hände weg von Selbstversuchen...da sollte wirklich ein Facharzt ran und es schadet nie einen Mediziner zu fragen ob man dieses und jenes versuchen sollte.

LG LittleBubble
Nordische Grüße LittleBubble

Für die Welt bist Du nur irgendjemand, aber für Irgendjemand bist du die Welt.


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Wurzelweib

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Wurzelweib »

Im Rattenversuch gab es bei sehr hoch dosierten Johanniskraut Leberkrebs.
Nur: die da getestete Dosierung wird von uns Menschen nicht erreicht.

Johanniskraut gibt es sehr gut als standardisiertes Präperat, damit auch ausreichend hoch dosiert wird. Sonst bringt es nix.
Aus dem Garten würde ich mir nur dann eine Tinktur herstellen, wenn klar ist, dass das auch wirklich Hypericum Perforation ist und nicht irgendeine Hybride. Die werden überall verkauft. Also wäre für mich die Frgae: ist es überhaupt heilkräftiges Johanniskraut oder eine Hybride.

Und zur Lichtempfindlichkeit: Kühe bekamen an den weißen Stellen Sonnenbrand, an den Stellen, wo das Fell Braun war nicht. Ob es die Lichtempfindlichkeit steigert ist je nach Hauttyp verschieden.
Mondvogel

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Mondvogel »

Ihr Lieben,
ich habe ja nun auch schon seit vielen Jahren mehr oder weniger mit Depressionen zu tun (und ja, ich bin immer noch in Therapie).
Was mir im Winter sehr hilft, ist Licht. Ich habe eine "Lichtdusche" auf dem Frühstückstisch stehen, die mindestens morgens - manchmal auch abends - sehr helles Licht spendet und mir zumindest hilft, in den Tag zu kommen.
Der Aspekt des Lichtmangels im Winter wird in unseren Breiten noch viel zu wenig beachtet.
Soifakachl

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Soifakachl »

Mit meinen Kommentaren wollte ich nur erzählen, wie es mir gegangen ist und dass es nicht unbedingt gut ist, wenn man irgendetwas nimmt. Es ist wichtig die Ursache zu finden und zu beseitigen.

Natürlich kann man auch mit Hashimoto gut leben. Die Grundvoraussetzung ist aber, dass man es erst mal erkennt (was wohl sehr wenige Ärzte tun).

Zuvor hatte ich - wie schon geschrieben - auch einige Mittelchen ausprobiert, ja sogar von meinem Doc wie ein Versuchskaninchen bekommen. Viele Sachen haben Jod enthalten und das ist bei Hashimoto gar nicht empfehlenswert.

Mein Hausarzt hat in mir nur einen Hypochonder gesehen. Viele von den - ich nenne sie mal - NEM-Junkies haben mich eh für verrückt gehalten, weil die Sachen einfach bei jedem helfen müssen.

Aber natürlich sind viele Symptome gleich / ähnlich. Die Ursache kann aber total unterschiedlich sein. Deshalb sollte man erst die Ursache zweifelsfrei feststellen.

Für meine Stimmungsschwankungen - so weiß ich heute - benötige ich kein Johanniskraut. Wenn ich mit L-Thyroxin und ganz gezielt bestimmten NEMs gut eingestellt bin, dann geht es mir körperlich und seelisch besser bis gut.
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