Habe nach langer Zeit wieder mal geseifelt. Die jährliche Harzseife stand an und dann war noc die Kernseife alle.
Harzseife:
Den Harz für die Seife sammelte ich die letzten Tage im November im Schwarzwald. Viel kam dabei nicht raus, da war schon jemand anderer sammeltechnisch unterwegs. Aber für ein Seiflein hats gereicht:
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Zusätze: 10% Harz (im Olivenöl gelöst), je 1 TL Salz + Zucker, etwas Tiox
Duft: ätherische Öle von Weihrauch, HoHo, Tanne, Kiefer, Grapefruit, Zeder.
Siedebericht:
Ich hatte eine CP-Seife im Sinn, unterlaugte aber diesmal mit 10%. Wie üblich zog der Leim sehr schnell an, sobald das Olivenöl-Harzgemisch beigfügt wurde und ich bekam sie grade noch knapp giessfähig in die Form. Heraus kam am nächsten Tag eine bröckelige, leicht ölige Konsistenz, welche an nasse Kreide erinnerte. Also schob ich die Blockform in den Ofen und stellte für 2 Stunden 80° ein. Es war dann leicht besser aber immer noch weit entfernt von einer guten Seife. Nun gut, die Seife raus aus der Form, kleingeschnippselt und ganz, ganz langsam aufgekocht. Nachdem ich Agonitas Seifenbuch konsultierte schwante mir, dass ich zu wenig NaOH dazu gegeben hatte. Maximale Unterlaugung bei einer Harzseife sollte 5% sein. Also, Rezept mit 5% neu berechnet, Wasser auf 33% erhöht und die Differenzmenge zum ursprünglichen Rezept beigegeben. Heraus kam diesmal ein brauchbarer Seifenleim, den ich nach ca. 4 Stunden zurück in die Blockform giessen konnte und - ta - taaaaa - die Seife ist ganz gut geworden. Diese Harzseife ist übrigens die Lieblingsseife meiner männlichen Familienmitglieder.
Kernseife:
Kernseife darf bei mir nicht fehlen. Damit putze ich fast alles und wasche auch die Wäsche damit. Sie wird 50/50 aus Oliven- und Kokosöl gesiedet. Beides sind die billigsten Bratfette. Nachdem das Fett verseift ist, giesse ich ca. 4 Liter Wasser auf und salze aus, bis sich der Kern absetzt. Der Topf kommt über Nacht auf den Balkon und dann wiederhole ich das Ganze nochmal. Nach jedem Aussalzen ist der Seifenkern kompakter. Zum Aussalzen nehme ich Strassensalz. Hier in der Schweiz ist es reiner als Speisesalz und feiner gemahlen. Der Seifenkern setzt sich schneller ab und billiger ist das Strassensalz auch. Diesmal habe ich mit etwas Tiox aufgehellt und beim letzten Schmelzvorgang gebe ich etwas Zitronenmyrte von den Verseifern als Duft dazu. Verseift habe ich 2 kg Fett.
Aber meine hatte damals auch 10%LU 
und die ging ohne Probleme gut. Oder hatte das bei dir ggf auch etwas mit dem hohen Harzanteil zu tun?!
