Wenn man sich überlegt, dass es ein Fett ist, welches womöglich als Schaumfett Kokos und Palmkernöl ersetzen könnte?
Noch dazu in Europa erzeugt, ohne lange Transportwege und eigentlich als Resteverwertung von Lebensmittelabfällen.... recycling sozusagen?
Alles schlüssige Argumente und der Hüttelmann war auch sofort sehr angetan von der Idee. Riet mir, den Versuch zu starten und da sind sie nun.
Es artete mal wieder aus, ich warne Euch vor, denn wenn es ein Versuch sein sollte, dann wollte ich gleich mehrere Varianten, und am selben Tag sieden. Damit ich quasi die selbe Tagesform habe. Oder falls Klaus wegbleibt, die Gelegenheit nutze.
Die Portion Madenfett hatte ich am Vortag schon einmal geschmolzen und versuchweise durch doppelte Schichten Filterpapier gegossen. Wirklich viel blieb nicht im Papier hängen, deshalb war wohl Braun als Farbe unausweichlich. Der Geruch des geschmolzenen Fettes war nussig, vielleicht ein bisschen fruchtig, und nicht unangenehm (kalt roch es weniger gut) Hüttelmann musste auch schnuppern und bestätigte meinen Eindruck.
Die erste Seife ist zu 100% Made und natürlich handmade - den Gag konnte ich bei der Formenauswahl nicht ungenutzt lassen. In das Fett habe ich schon vor der Lauge mein Patchouliöl gegeben, denn die Beschreibung liess ein zackiges Andicken erwarten. Es brauchte mit dem Spatel auch nur etwa 10-15 Sekunden bis zum Puddingstadium. Mit hübsch verteilten Luftblasen in die Formen gekippt und die nächste Seife in Angriff genommen.
Seife Nummer 2:
25% Made
25% Kokos
50% Olive
Hier hätte ich mir einen Tennisarm gerührt, da wollte sich mit dem Spatel vielleicht grad mal Emulsion erreichen, aber irgendwann hab ich das aufgegeben und den Püri bemüht.
Befüllt wurden Rundlinge mit gewelltem Rand und der Duft sollte sie mit in die Whisky/Schottlandseifen Reihe eingliedern. Es sind drin äö Wacholderholz, äö Patchouli, PÖ scottish blossom honey und pö black amber
Seife Nummer 3 bzw 4
25 % Made
25% Palmfett
45% Sonne ho
5% Reiskeimöl
hier wurde in der Lauge Tiox aufgelöst, um ein helleres Braun zu erzielen.
Hier zog der Seifenleim wesentlich bereitwilliger und ziemlich zügig an, jedenfalls schneller als ich erwartet hatte.
Der Seifenleim wurde halbiert: eine Hälfte mit Zitronenmyrte, die zweite mit Hafer-Milch-Honig, beides Verseifer beduftet.
Zitronenmyrte sinnigerweise in Zitronenförmchen - wenn man da nichts draufstellt, drücken die Unterseiten sich auch nicht so durch
Hafer - Milch - Honig bekam noch Patchouli , es ist mir sonst einfach zu süss, und ich habe Silikonförmchen mit Bienen genommen - könnten aber auch Fliegen sein, gell? Diese Förmchen wurden nach als zweite befüllt, sie haben grosszügige Luftlöcher, da der Leim schon deutlich fest wurde.
Für alle Seifen gilt:
33%Laugenflüssigkeit mit 3%Zitronensäure, die vorher mit Natron neutralisiert wurde
8% Laugenunterschuss und 2,5% Duft bei den Seifen 2,3,4
bei der 100% Made, wären 2,5% Patchouli vll doch heftig geworden. Auf 150g Fett kamen aber satte 2ml und es ist nicht dominant, man riecht immer noch eine zarte nussige Note.
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Nach einigen Tagen der Reife hat sich bei der Hundert Prozent Made der Duft insgesamt fast verflüchtigt. Auch das Patchouliöl ist somit wie weg....
Bin gespannt auf deinen Anwaschbericht!
das klingt ja vielversprechend!
Ich mach sie mir selbst... 