für die Seifenreise nach Südostasien habe ich mir eine Elemi- Harzseife ausgedacht. Hierzu habe ich 20g Elemi Harz (entsprechend 2% meiner GFM) in 60g 96%igem Weingeist gelöst. Soweit war das kein Problem. Die Mixtur in eine CP zu bekommen hingegen schon
Hier mal ein Bild der "Lösung" nach 24 Std: man sieht, dass es eher eine sich absetzende Suspension ist:
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Rezept für 1000g GFM und 5% berechneten LU bei Mischverseifung 90/10 (NAOH/ KOH) :
35% Kokos nativ
35% Palm rot (nativ, bio, fair trade)
20% Erdnuss
9% Rizi
1% Jojoba
Ergibt eine Jodzahl von 49, INS 170, Härte nach soapcalc: 47, RZF nach Aconita: 17,2.
Zusätze zur LF (Wasser): je 2% Zucker, Salz, ZS und Natriumlaktat (60%ig).
Nachdem ich jedem zu lösendem Stoff sein eigenes absolutes Wasserminimum gegönnt hatte, lag ich bei knapp 26% Wassergehalt bezogen auf GFM. Zusammen mit dem Weingeist in der Elemi- Lösung (die zum Leim kam) lag der Flüssigkeitsanteil somit bei knapp 32% gesamt bezogen auf GFM.
Da meine Elemi- Lösung dufttechnisch kein besonderes Highlight war, habe ich die Seife zusätzlich noch mit ÄÖs beduftet, allerdings nur mit 2% GFM - ich möchte mal sehen, ob die duftfixierende Wirkung, die man dem Harz nachsagt, auch in der Seife noch bemerkbar ist.
Weil ich mir aber von vorneherein nicht sicher war, ob das etwas gewagte Experiment überhaupt Seife wird, habe ich mich dabei nicht in Unkosten gestürzt: reichlich Citronella, etwas Litsea, etwas Vetiver, ein wenig Patchouli und ein paar Tropfen Bittermandel ni ergeben einen verhältnismäßig günstigen und trotzdem ganz netten, zitrischen Duft.
Verfahren: HTCP, Raum- und Fetttemperatur: 19°C, Laugentemperatur 90°C, ergab nach dem Zusammenrühren erstaunlich kühle 40°C. Ich hätte es vielleicht dabei bewenden lassen sollen, habe ich aber nicht, weil ich mit anderen Fettmischungen bei 55°C HTCPs schon ganz gute Ergebnisse erzielt habe. Ergo habe ich den Leim auf 55°C hochgeheizt.
Gerührt habe ich nur von Hand, ohne Püri.
Und trotzdem hat der Leim ziemlich zackig gezeichnet... beim Einrühren der ÄÖ Mischung hatte ich noch einen Traumleim...
Einen Moment habe ich wirklich gezögert und mich gefragt, ob ich es denn jetzt wirklich riskieren will, das Harz- Weingeistgemisch noch dazu zu geben - aber dann habe ich es einfach gemacht
.Das war noch nicht einmal komplett im Topf, da sah ich schon gelenden Leim vor mir
Einen Lidschlag später hatte ich harten Streusel im Schneebesen
Eigentlich also ein Satz mit "x", aber bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt...
1 kg Streusel eingeformt... gepresst, geschoben, gedrückt
Leim mit 70° an den (behandschuhten) Händen unangenehm warm. Habe nicht aufgegeben, weil mir klar war, dass Hitze meine einzige Chance war, die Brocken zusammenzubringen... sah aber echt nicht danach aus, als könnte es gelingen.
Isoliert, auf eine zweite Wärmephase gehofft... kam auch, aber nicht mehr so extrem... zarter weiter gedrückt, gepresst, massiert...
Und gegen alle Erwartungen 2 Stunden später einen (britzelfreien) Block Seife ausgeformt!
Ok, an den Rändern musste ich ringsum ca. 1 cm Gekrümel wegschneiden - da war sie wohl zu kalt, als dass der Druck hätte wirken können. Aber darunter: tatsächlich Seife, und wohlriechende noch dazu!
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Ein Schaummonster war sie sofort, wobei es nicht ganz einfach zu werden scheint, von dieser Seife überhaupt etwas runter zu bekommen unter dem Wasserhahn: selbst die ganz frische Seife ist tatsächlich einfach zu hart... hätte nicht gedacht, dass es sowas gibt
.Elemiharz werden antibakterielle, antivirale, fungizide, entzündungshemmende, hautregenerierende und duftfixierende Eigenschaften nachgesagt. Ob irgend etwas davon auch für verseiftes Harz gilt, weiß ich nicht
Eines Tages finde ich vielleicht noch raus, warum ich manchmal ohne Blitzbeton Alkohol in CP kippen kann und manchmal nicht... bis dahin kippe ich aber zumindest keinen unverdünnten Weingeist mehr in eine Seife mit reichlich rotem Palmöl
