ich hab eine kleine Geschichte für euch, die Geschichte hatte ich plötzlich im Kopf, als ich eine Platte Bienenwachs vom lieben Bubbelchen in die Hand bekam. Seiflein und Geschichte sind miteinander entstanden.
Beju – Weihnachten bei den Honigbienen
„Brrrrr“, sagte Brumsiiiii als sie durch die Ritzen vom Bienenstock lugte „seht euch das an! Alles ist weiß und es fallen so merkwürdige weiße Dinger vom Himmel. Und wie kalt es ist! Warum ist nicht das ganze Jahr Sommer, da könnten wir viel mehr Honig sammeln!“ Verträumt sah Beju, eine junge Biene aus dem Stock hinaus. Was war das? Verdutzt rieb sie sich einmal über die Facettenaugen. „Schaut mal! Da sind ganz viele Lichter in der Dunkelheit! Dort hinten an der großen Tanne, wo wir immer den kräftigen Nektar sammeln!“ Die übrigen Bienen summten erstaunt. „Das ist ja so wunderschön! Was hat das nur zu bedeuten?“
Die Königin lachte. „Kommt wieder zu den anderen, meine jungen Freunde. Sonst erkältet ihr euch noch. Ich werde euch eine Geschichte erzählen, sie handelt von einer Biene, die genauso heißt wie du, kleine Beju":
Vor langer Zeit lebte in einem Land, das sehr weit weg ist, ein Stamm von Honigbienen. Zu dieser Zeit waren die Bienen noch ganz dunkelbraun. Die Arbeiterinnen waren sehr, sehr fleißig und sie hatten in diesem Sommer sehr viele Wintervorräte angelegt. Als es Herbst wurde und schließlich Winter legten sich die Bienen eng aneinander gekuschelt schlafen. Genau so wie wir es jetzt auch tun. Nur eine junge Biene war ganz unruhig. Plötzlich hörte sie eine Stimme die ganz leise nach ihr rief: „Beeeeeejuuuuu, Beeeejuuuuu, wach auf.“ Erschrocken fuhr Beju aus dem Schlaf. „Sieh nach draußen“ flüsterte die Stimme. Durch eine der Ritzen spähte Beju hinaus. Wie anders die Welt dort draußen aussah. Alles ganz weiß und der Himmel war fast schwarz, so fremd sah die Welt aus. Nur ein paar Sterne funkelten in der Dunkelheit. Aber was war das? Dort in der Ferne lag ein honiggoldener Schimmer. Beju fuhr sich mit den Beinchen über die vom Schlaf noch etwas staubigen Augen. „Das ist ja ein Stern!“ rief sie „Ein Stern aus goldenem Honig und Wachs!“ Die Stimme lachte leise hinter ihr. Beju fuhr herum. Hinter ihr stand ein Engel. Der Chitinpanzer war ganz weiß und silbern schimmerten die prächtigen Facettenaugen. Die Flügel hatte die Engelsbiene sehr elegant angelegt. Sogar ein bisschen goldenen Pollenstaub hatte sie an den Hinterbeinen. Vor lauter Ehrfurcht erstarrte Beju. Sie hatte schon von Engeln gehört, aber dass ihr in ihrem Stock einer begegnete. Sie machte sich ganz klein, ein bisschen Angst hatte sie ja schon.
„Hab keine Angst, Beju. Ich bin hier, um dir etwas zu zeigen. Komm mit mir.“ Beju zitterte. „Aber ich kann doch nicht nach draußen. Es ist dort so kalt und bestimmt werde ich erfrieren!“ Wieder lachte der Engel. Es klang so schön wie im eisigsten Winter eine goldene Wabe aufzubrechen und den Geschmack von Sommer auf der Zunge zu haben. „Du wirst nicht erfrieren. ER hat mich geschickt und ER wird dich nicht erfrieren lassen.“ Beju zögerte nicht lange, schnappte sich noch einen Bissen Honig für unterwegs und schlüpfte hinter der Engelsbiene aus dem Stock.
„MÄÄÄÄÄÄÄÄH“ machte es plötzlich neben ihr. Vor lauter Schreck begann Beju zu trudeln. Schrecklich peinlich für eine so elegante Fliegerin, dachte Beju. Bevor sie wusste wie ihr geschah, saß sie in einem ganz weichen und warmen Bett. „Määäääh!“ machte es erneut. Vorsichtig lugte Beju zwischen all den Haaren hervor. Sie saß auf einem Schaf! Die hatte sie manchmal auf der Weide gesehen, wenn sie auf der Suche nach den leckersten Blüten war. „Hallo!“ sagte Beju schüchtern. „Wo gehst du denn hin?“ „Määäh.“ antwortete das Schaf. „Wir folgen dem Stern, määääh. Wir haben einen Engel gesehen. Wunderschön war er. So prächtige Hörner hatte er. Und ein schneeweißes Fell! Määääh. Määääähson ist mein Name.“ „Dann haben wir den selben Weg!“ rief Beju erfreut „Darf ich bei dir bleiben? Ich heiße Beju.“ „Natürlich, määääh!“ sagte das Schaf „Aber stich mich nicht, Beju. Ja, määääh?“ „Natürlich nicht!“ rief Beju und kuschelte sich dankbar noch ein bisschen tiefer ins warme Fell.
„Wir sind da Beju, määäh!“ sagte Määääähson. „Du kannst rauskommen, mäh!“ Vorsichtig schlüpfte Beju aus der warmen kuscheligen Höhle. „Das ist ja nur ein Stall!“ entfuhr es Beju. Doch Määääähson hörte schon garnicht mehr zu. Er hatte einen kleinen Haufen Heu gefunden.
Beju sah sich um. Dort hinten standen ganz viele Menschen und zwischen ihnen fiel ein honiggoldener Schein auf den Boden. Vorsichtig flog Beju auf die Menschen zu, schon viele schlechte Erfahrungen hatte sie mit ihnen gesammelt. Immer schlugen sie nach einem und verjagten einem! Ganz üble Burschen waren das! Und dafür hatte die Engelsbiene sie geweckt und aus dem Stock geschickt? Beju beschloss, sich die Sache noch einmal aus der Nähe anzusehen. Wenn ER sie geschickt hatte, dann hatte das ja bestimmt alles einen tieferen Sinn. Vorbei an einem Kästchen, das nach getrocknetem Harz roch und vorbei an etwas, das wie ganz heller Honig schimmerte. Sie folgte dem honiggoldenen Licht und dann sah sie ihn. Ein kleines Menschenbaby, in Tücher gewickelt. Und von ihm ging der honiggoldene Schein aus. Und er roch so gut. Nach Bienenwachs und Tannenhonig, nach Blüten und nach Sommer. Und das Kind sah sie an und Beju verlor ihre Angst. Keiner schlug nach ihr, keiner wollte sie verjagen. Sanft setzte Beju sich auf die Nasenspitze des Kindes und sah ihm in die Augen. Beju fühlte Frieden. So gerne wollte sie dem Kind etwas dafür geben, aber sie hatte nichts mitgenommen. Oder doch? Ein kleines Stückchen Honig hatte sie dabei. Winzig musste es selbst für so einen kleinen Menschen scheinen. Trotzdem legte sie das kleine Tröpfchen sanft auf die Lippen des Kindes. Es leckte darüber und begann sogleich zu lachen, weil es sich so sehr über den süßen Geschmack freute.
„Sieh nur, Maria!“ sagte der Mann, der direkt neben dem Kind stand. „Gold und Weihrauch und Myrrhe hat es bekommen. Aber bei einen Tropfen Honig hat es vor Freude gelacht.“
Die Hand des Kindes näherte sich ihr und berührte sie sanft zwischen den Flügeln. Beju sah an sich herab. Ihre Farbe hatte sich geändert. Wie kleine Heiligenscheine war ihr dunkelbrauner Panzer mit honiggoldenen Ringen gefärbt.
Dieses friedvolle Gefühl erfüllte noch immer ihr kleines Bienenherz. So friedlich, so warm. Beju war müde und suchte sich einen kleinen Dachbalken, auf dem sie in Ruhe ein Nickerchen machen konnte. „Komm.“ sagte wieder die leise Stimme hinter ihr. „Wir müssen zurück!“ Beju drehte sich wieder zu der Engelsbiene um und folgte ihr erneut hinaus in die Dunkelheit, Määäähson erwartete sie schon, um sie zurückzubringen. Zurück im Stock kuschelte sich Beju wieder an die anderen. Als sie am nächsten Morgen erwachte, dachte sie, dass sie das alles nur geträumt hätte. Aber als sie sich umsah, hatte nicht nur sie, sondern alle Bienen ihres Stockes die kleinen honiggoldenen Heiligenscheine um den Körper. Zufrieden war Beju und sie erzählte allen Bienen, was sie in dieser besonderen Nacht gesehen und gefühlt hatte. Deswegen haben wir auch alle die honiggoldenen Ringe, damit es nicht in Vergessenheit gerät.“
Hier endete die Geschichte der Königin. Viele Bienen waren schon wieder eingeschlafen. Nur die junge Honigbiene Beju sah die Königin nachdenklich an. „Haben die Menschen das Wunder auch erkannt? Die sind ja doch oft sehr schwer von Begriff!“ Die Königin lächelte. „Das Kind hat den Menschen einen Abend lang Friede geschenkt. Und viele, wenn auch nicht alle Menschen erinnern sich an dieses Geschenk. Deshalb hängen sie kleine Lichter in die Bäume. Um sich an den honiggoldenen Schein zu erinnern, an den Frieden und die Stille. An das Gefühl der Vollkommenheit in dieser einen besonderen Nacht."
Wer es bis hierher geschafft hat, wird mit ein paar passenden Bildern belohnt. Insgesamt gibt es nur 7 Stückchen.
- beju.jpg (57.73 KiB) 914 mal betrachtet
- beju topping.jpg (42.01 KiB) 914 mal betrachtet
Verseift hab ich:
24 % Kokos
24% Fettstange
12% Reiskeim
12% Sonnenblume HO (macht leicht transparente Seife, wie Raps, nur weiß)
24% Distel HO
3% Rizi
1 % Bienenwachs
Gefärbt mit Pale Gold WEP und einem Krümelchen Tonerde, ich hab genau den Farbton getroffen, den ich wollte.
das ganze als OHP, danach Honig und Joghurt dazu gerührt. Sie duftet nach Honeywash von GF.
Liebes Bubbelchen, noch einmal tausend Dank für dein liebes Päckchen. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, die Platten zu verarbeiten
Ich hoffe, ihr mögt die Geschichte.
Danke fürs lesen, ansehen und kommentieren.
Ganz großartig!
und passend zur Geschichte un den Stempeln.
