Johanniskrauttinktur schädlich?

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Shadowsleeper
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Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Shadowsleeper »

:smilie_girl_112: Hallo ihrs!

Vielleicht kennt sich jemand mit folgenden Sachverhalt aus:
Da ich im Winter verstärkt an Depris leide, habe ich zu Mittsommer im Garten reichlich Johanniskraut geerntet und eine -ich schätze recht hoch dosierte- Tinktur damit hergestellt. Mein Gedanke war, davon jeden Morgen und Abend ein paar Tropfen mit Wasser verdünnt einzunehmen, da die Johanniskrauttabletten aus der Apotheke mit auch ganz gut geholfen hatten.
Nun war ich letztens in der Apotheke, hatte mit der Dame dort etwas geplaudert und da war sie völlig entrüstet, dass Johanniskraut überhaupt verkauft wird, da es die Leber schädigen kann.

Nun bin ich etwas verunsichert, ja ich hab das auch gelesen. Aber, ist die Tinktur wirklich so "gefährlich"? Ich will es ja nicht das ganze Jahr über nehmen sondern in erster Linie jetzt in den Wintermonaten. Macht da die Dosis das Gift? Ich kipps mir ja nicht blank rein :smilie_denk_10:

Und wenn wir grad dabei sind: Ich weiß es erhöht die Lichtempfindlichkeit, könnte ich trotzdem die Tinktur in kleinen Mengen in einer Salbe verwenden die für alle möglichen rauen Stellen und Hautwehchen verwendet werden soll? Und das bei Mensch und Tier?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Hat das Blümchen einen Knick, war der Schmetterling zu dick.
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LittleBubble
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von LittleBubble »

Also das eine Apothekerin so reagiert ist mir unverständlich. Ja Sonnenbäder sollte man meiden . Aber um die Leber zu schädigen müsstest Du wohl eher den Alkohol in der Tinktur verantwortlich machen. Bei normal angesetzter Tinktur rät man 20-50 Tropfen 2-3 x Tgl einzunehmen. Auch hier sollte man sich langsam an seine Wohlfühldosis rantasten von unten her. Und eine Apotheke verkauft weit aus schlimmere Sachen als Johanniskraut, welches auch als Tee oder Badezusatz, Öl usw eingesetzt wird und das auch pharmakologisch.
Sicher ist Vorsicht auch bei Heilkräutern geboten, aber Angst brauchst Du nicht zu haben.
Der Hauptwirkstoff im Johanniskraut heißt Hypericin und regt die Verstoffwechslung bestimmter Medikamente an (in der Leber),anderes ist mir nicht bekannt. Du kannst HIER auch selbst nachlesen.

LG LittleBubble
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Joy

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Joy »

Zum Thema an sich kann ich dir leider nicht helfen, meine aber mich zu erinnern, dass Johanneskraut für Katzen giftig ist, finde nur gerade den Link nicht.
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Schokolaaade
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Schokolaaade »

Mir fällt jetzt nur noch auf Anhieb ein, dass Johanniskraut die Wirkung der Pille beeinträchtigen kann, aber keine Ahnung ab welcher Dosierung.

Das mit der Leber gilt so weit ich weiß für Beinwell innerlich, da sollte man nur speziell gezüchtete Sorten verwenden. Johanniskraut wird ja auch in Drogeriemärkten frei verkauft.
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LittleBubble
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von LittleBubble »

Auch da will ich noch was zu sagen...Hunde, Katzen oder andere Tiere mit Leber- oder Gallendefekten sollten generell nicht mit Johanniskraut innerlich angewendet behandelt werden. Ansonsten ist bei äußerlicher Anwendung auf die phototoxische Reaktion zu achten und nur bei intaktem Fell und Haut anzuwenden.Ich füge hier mal einen Link ein der alle gefährlich Pflanzen für Tiere auflistet. HIER

LG LittleBubble
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goldfisch
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von goldfisch »

Sorry aber so einfach ist das alles nicht, und nein, nicht der Alkohol schadet der Leber allein.
Ich habe lange bei einem Internisten und auch beim Hailpraktiker gearbeit und weiß
das Johanniskraut für manche Patientin gefährlich werden kann. Im Falle von Shadowsleeper
ist das wahrscheinlich nicht der Fall, trotzdem würde ich ihr raten, den Hausarzt zwecks Dosierung
zu fragen.
Den Artikel finde ich sehr interessant.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 62945.html
Liebe Grüsse
Goldfisch

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LittleBubble
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von LittleBubble »

Nun ich denke wer schon vorher einen Leberdefekt bzw -erkrankung hat informiert sich vorher. Ich finde auch die Aussage der Apothekerin befremdlich Goldfisch, da gerade Johanniskraut auch in vielen Pharmazieprodukten enthalten ist.

LG LittleBubble
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Shadowsleeper
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Shadowsleeper »

:smilie_denk_10: Also ich bin Schilddrüsenkrank, aber sonst habe ich nix und meine Blutwerte werden vierteljährlich geprüft. Und Johanniskrauttabletten nahm ich schon die letzten Winter. Mein Gedanke war nur, warum Pharmafirmen Geld in Rachen werfen, wenn in meinem Garten überall das Kraut wächst.

In Salbe nehm ich nie viel Tinkur, ich habe überlegt zu mischen, etwas Johanniskraut und etwas Schwedenkräuter.
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Soifakachl

Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Soifakachl »

Ich habe vor wahrscheinlich schon 10 Jahren u.a. auch Johanniskraut vom Doc verschrieben bekommen (wegen starken Stimmungsschwankungen). Mir persönlich hat es überhaupt nicht gut getan.

Insgesamt habe ich in den vergangenen 20 Jahren gegen diverse Beschwerden sehr viel Mittelchen bekommen. Egal ob Schulmedizin oder die hochgelobten super Nahrungsergänzungsmittel (die ja zwischenzeitlich überall angeboten werden). Die Blutwerte wurden dabei auch regelmäßig geprüft und für super befunden.

Seit nunmehr 2 Jahren weiß ich, das eben gar nix gut war, sondern dass ich seit 20 Jahren Hashimoto habe. Jetzt bekomme ich Schilddrüsenhormone und gut ausgewählte NEMs und es geht mir viel besser.

Die Ausprobiererei zuvor war Käse... :a025:

(Wollte ich einfach so wertfrei hier anbringen...)
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Aconita
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Re: Johanniskrauttinktur schädlich?

Beitrag von Aconita »

Äußerlich wende ich Johanniskraut oft an, auch zusammen mit Beinwell, aber immer nur als Öl. Es ist auch im Winter gar nicht schlimm, wenn du es als Salbe benutzt. Wir haben jetzt doch eh kaum Sonne. Vor einem Winterurlaub würde ich es halt rechtzeitig absetzen.

Neu ist mir, dass es leberschädigend wirken soll. Eingenommen habe ich es auch schon. Da sollte man sich über die Kontraindikationen gut infomieren.

Als Tipp gegen winterliche Depris oft aus Lichtmangel kann ich dir folgendes raten, wenn du gern schwarzen oder grünen Tee magst. Besorg dir gutes Bergamotte ÄÖ und stell dir selbst Earl Grey her. 2 Tassen pro Tag reichen da aus. :s020:

Rezept:
10-12 Tropfen Bergamotteöl in ein Marmeladenglas geben, mit dem Deckel schließen und so drehen, dass die Glaswände mit der Flüssigkeit benetzt werden. Tee einfüllen und schütteln. Einen Tag stehen lassen, dann ist es gut durchgezogen.
Der Tee ist viel aromatischer als der gekaufte :sabber_2:

Wegen der innerlichen Anwendung möchte ich genauer nachlesen. Ich schreib dir dann.
Aconita

Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.
Albert Einstein


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