Fuck Cancer - Wenn sich Liebe in einer Seife bahn bricht
Verfasst: Sonntag 12. November 2017, 18:28
Guten Abend und einen wunderbaren Sonntag wünsche ich euch!
Einige von euch hatten bereits im Rezepte-Forum mitverfolgt, dass ich für einen Krebspatienten eine ganz besondere Seife sieden wollte. Der ursprüngliche Gedanke war, dass ich mich an seinem geliebten Duschgel orientiere und ihm so ein wenig Normalität schenke. Schlussendlich habe ich mich dann aber für dieses Projekt hier entschieden.
Bevor ich euch aber mehr von der Seife erzähle, was ihre inneren Werte sind, etc. möchte ich euch noch etwas über den Patienten erzählen. Einige haben es vlt schon vermutet. Dieser Patient ist niemand geringerer als mein Lebenspartner. Am 17.4.2015 erhielten wir die Diagnose "Spinalkanalkarzinom". Ihr könnt euch denken: Es war ein Schock! Für mich stand fest, dass ich an seiner Seite bleiben würde, bis zum Ende, gleichgültig wie dieses Ende aussehen würde.
Anders als die meisten Krebspatienten erhält er keine Chemotherapie und auch keine Bestrahlung. Was den Umgang mit ihm und mit der Erkrankung in vieler Hinsicht vereinfacht. Da er sich allerdings in einer Medikamentenstudie befindet, schwingt ständig die Angst mit, dass das Medikament ohne Erfolg bleibt. Die Ärzte beschließen Abläufe, die Angehörigen sind außen vor. In diesem Jahr hat er weit mehr als 50% der Zeit im Krankenhaus verbracht, ohne Kontakt zur Außenwelt.
Vor einigen Wochen war er für ein paar Stunden Zuhause. Er stand unter der Dusche und seifte sich mit seinem Duschgel ein. Da erzählte er mir, dass er in der Klinik mittlerweile auf Seife umgestiegen ist, weil das Duschgel doch nicht soooo toll für ihn und seine Haut sei (Predigte ich schon seit Beginn unserer Beziehung ). Ich bot ihm eine meiner Seifen aus meinem Fundus an, aber er meinte, er möchte den Duft von seinem Duschgel haben. Dabei entstand dann der ursprüngliche Plan.
Ich fand tatsächlich ein PÖ, das dem Duschgelduft sehr ähnlich war. Aber wie (ich glaube Aconita wars) mir empfohlen wurde, sollte ich Abstand von PÖs nehmen und lieber ÄÖ oder Naturidentische Öle verwenden. Ich haderte lange mit mir und entschloss mich schlussendlich mein geliebtes Vinolia-Rezept von Humblebee ein wenig abzuändern und eine sehr persönliche Seife für meinen Herzensmann zu sieden.
Heute war es dann endlich soweit!
Die inneren Werte
40% Olivenöl
25% Sheabutter
25% Kokosöl
5% Rizinusöl
5% Hanföl
GFM 250g
Laugenflüssigkeit gesättigte Sole 1:1 mit NaOH. Ergänzende Flüssigkeit war Schafsmilch im fertigen Leim.
Weitere Zusätze waren Haare von mir (er liebt meine Katzenhaarseife ), Schafswolle (vielen herzlichen Dank an Diekleinehexee Sie hat mir ganz uneigennützig etwas Schafswolle geschickt, damit ich sie in der Seife versenken kann! Ganz lieben Dank!).
Außerdem habe ich wieder Tiox und weiße Tonerde verwendet, sowie naturidentisches Rosenöl und ätherisches Zitronenöl.
Erste Sole-Seife
Heute habe ich tatsächlich zum ersten Mal eine Sole-Seife gesiedet. Ich muss gestehen, dass ich etwas aufgeregt war, vor allem wegen den tierischen Proteinen, die noch in die Lauge kamen. Ich vermute mal, dass die Lauge etwas zu kühl war oder vlt war sie auch schlicht übersättigt. Jedenfalls war es mir nicht möglich, meine gesamte Wahl an tierischem Protein darin zu lösen. Ich hatte am Ende einen kleinen Klumpen übrig. Die menschlichen Haare ließen sich recht schnell auflösen, die Schafshaare jedoch nicht. Die waren etwas eigen. Ich denke, wenn ich beim nächsten Mal wieder mehr GFM habe, habe ich ja auch mehr Lauge, die dann evtl auch heißer ist und somit die Wolle besser verseifen lässt.
Ich habe ganz brav meinen Leim angerührt, darin dann die Farben und Düfte versenkt, sowie ergänzend meine angeschmolzene Schafsmilch. Dann habe ich meine Einzelformen eingeweiht. Viereinhalb hab ich rausbekommen. Ich denke, wenn ich die ersten Vier vollständig gefüllt hätte und nicht noch einen "Überlaufrand" gelassen hätte, wären es tatsächlich vier große Klötze geworden. So sind es halt vier und ein etwas mehr als halber.
Die Seife hat nicht gegelt, wurde binnen einer Stunde steinhart und ließ sich vor etwa zwanzig Minuten ganz brav ausformen. Ich bin immer noch begeistert! Auf Grund der Proteine und der Milch ist sie leicht gelblich. Alles in allem ist es aber eine schöne Seife geworden und ich bin echt zufrieden damit!
Wie findet ihr meine Fuck Cancer-Seife?
Hier seht ihr sie in ihrer Form. Ich muss mich da echt noch dran gewöhnen Der etwas unsaubere Boden der Seifen wird noch abgehobelt.
und ausgeformt.
Leider ist um diese Tageszeit das Licht nicht unbedingt das Beste. Mal schauen, vlt mach ich morgen noch Fotos bei Tageslicht. Jetzt heißt es WARTEN!
Wie würdet ihr die Seifenstücke verpacken? Immerhin sind sie ja nicht eckig Ich habe noch nie mit Zellglas gearbeitet. Stattdessen nutze ich etwas steiferes Seifenpapier. Für Vorschläge bin ich offen
Einige von euch hatten bereits im Rezepte-Forum mitverfolgt, dass ich für einen Krebspatienten eine ganz besondere Seife sieden wollte. Der ursprüngliche Gedanke war, dass ich mich an seinem geliebten Duschgel orientiere und ihm so ein wenig Normalität schenke. Schlussendlich habe ich mich dann aber für dieses Projekt hier entschieden.
Bevor ich euch aber mehr von der Seife erzähle, was ihre inneren Werte sind, etc. möchte ich euch noch etwas über den Patienten erzählen. Einige haben es vlt schon vermutet. Dieser Patient ist niemand geringerer als mein Lebenspartner. Am 17.4.2015 erhielten wir die Diagnose "Spinalkanalkarzinom". Ihr könnt euch denken: Es war ein Schock! Für mich stand fest, dass ich an seiner Seite bleiben würde, bis zum Ende, gleichgültig wie dieses Ende aussehen würde.
Anders als die meisten Krebspatienten erhält er keine Chemotherapie und auch keine Bestrahlung. Was den Umgang mit ihm und mit der Erkrankung in vieler Hinsicht vereinfacht. Da er sich allerdings in einer Medikamentenstudie befindet, schwingt ständig die Angst mit, dass das Medikament ohne Erfolg bleibt. Die Ärzte beschließen Abläufe, die Angehörigen sind außen vor. In diesem Jahr hat er weit mehr als 50% der Zeit im Krankenhaus verbracht, ohne Kontakt zur Außenwelt.
Vor einigen Wochen war er für ein paar Stunden Zuhause. Er stand unter der Dusche und seifte sich mit seinem Duschgel ein. Da erzählte er mir, dass er in der Klinik mittlerweile auf Seife umgestiegen ist, weil das Duschgel doch nicht soooo toll für ihn und seine Haut sei (Predigte ich schon seit Beginn unserer Beziehung ). Ich bot ihm eine meiner Seifen aus meinem Fundus an, aber er meinte, er möchte den Duft von seinem Duschgel haben. Dabei entstand dann der ursprüngliche Plan.
Ich fand tatsächlich ein PÖ, das dem Duschgelduft sehr ähnlich war. Aber wie (ich glaube Aconita wars) mir empfohlen wurde, sollte ich Abstand von PÖs nehmen und lieber ÄÖ oder Naturidentische Öle verwenden. Ich haderte lange mit mir und entschloss mich schlussendlich mein geliebtes Vinolia-Rezept von Humblebee ein wenig abzuändern und eine sehr persönliche Seife für meinen Herzensmann zu sieden.
Heute war es dann endlich soweit!
Die inneren Werte
40% Olivenöl
25% Sheabutter
25% Kokosöl
5% Rizinusöl
5% Hanföl
GFM 250g
Laugenflüssigkeit gesättigte Sole 1:1 mit NaOH. Ergänzende Flüssigkeit war Schafsmilch im fertigen Leim.
Weitere Zusätze waren Haare von mir (er liebt meine Katzenhaarseife ), Schafswolle (vielen herzlichen Dank an Diekleinehexee Sie hat mir ganz uneigennützig etwas Schafswolle geschickt, damit ich sie in der Seife versenken kann! Ganz lieben Dank!).
Außerdem habe ich wieder Tiox und weiße Tonerde verwendet, sowie naturidentisches Rosenöl und ätherisches Zitronenöl.
Erste Sole-Seife
Heute habe ich tatsächlich zum ersten Mal eine Sole-Seife gesiedet. Ich muss gestehen, dass ich etwas aufgeregt war, vor allem wegen den tierischen Proteinen, die noch in die Lauge kamen. Ich vermute mal, dass die Lauge etwas zu kühl war oder vlt war sie auch schlicht übersättigt. Jedenfalls war es mir nicht möglich, meine gesamte Wahl an tierischem Protein darin zu lösen. Ich hatte am Ende einen kleinen Klumpen übrig. Die menschlichen Haare ließen sich recht schnell auflösen, die Schafshaare jedoch nicht. Die waren etwas eigen. Ich denke, wenn ich beim nächsten Mal wieder mehr GFM habe, habe ich ja auch mehr Lauge, die dann evtl auch heißer ist und somit die Wolle besser verseifen lässt.
Ich habe ganz brav meinen Leim angerührt, darin dann die Farben und Düfte versenkt, sowie ergänzend meine angeschmolzene Schafsmilch. Dann habe ich meine Einzelformen eingeweiht. Viereinhalb hab ich rausbekommen. Ich denke, wenn ich die ersten Vier vollständig gefüllt hätte und nicht noch einen "Überlaufrand" gelassen hätte, wären es tatsächlich vier große Klötze geworden. So sind es halt vier und ein etwas mehr als halber.
Die Seife hat nicht gegelt, wurde binnen einer Stunde steinhart und ließ sich vor etwa zwanzig Minuten ganz brav ausformen. Ich bin immer noch begeistert! Auf Grund der Proteine und der Milch ist sie leicht gelblich. Alles in allem ist es aber eine schöne Seife geworden und ich bin echt zufrieden damit!
Wie findet ihr meine Fuck Cancer-Seife?
Hier seht ihr sie in ihrer Form. Ich muss mich da echt noch dran gewöhnen Der etwas unsaubere Boden der Seifen wird noch abgehobelt.
und ausgeformt.
Leider ist um diese Tageszeit das Licht nicht unbedingt das Beste. Mal schauen, vlt mach ich morgen noch Fotos bei Tageslicht. Jetzt heißt es WARTEN!
Wie würdet ihr die Seifenstücke verpacken? Immerhin sind sie ja nicht eckig Ich habe noch nie mit Zellglas gearbeitet. Stattdessen nutze ich etwas steiferes Seifenpapier. Für Vorschläge bin ich offen